Kärnten und Slowenien verstärken Forschungs-Kooperation

LH Kaiser, LHStv.in Schaunig und Ministerin Kustec unterzeichneten Letter of Intent – Klagenfurter Lakeside Park und Jožef Stefan Institut in Ljubljana intensivieren Zusammenarbeit, weitere Einrichtungen sollen folgen.

Kärnten und die Republik Slowenien wollen ihre Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung, Hochschulbildung sowie Wissenstransfer und Wissensverwertung verstärken. In diesem Sinne wurde heute, Mittwoch, von Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Gaby Schaunig und der slowenischen Ministerin Simona Kustec ein Letter of Intent unterzeichnet. Damit werden der Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park und das Jožef Stefan Institut in Ljubljana ihre bereits bestehenden Kooperationen intensivieren. Dem sollen noch weitere Einrichtungen in Kärnten und Slowenien folgen. Die Teilnehmenden der beiden Länder kamen zur Unterzeichnung per Videokonferenz zusammen.

„Wissenschaftliche Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung und Wissenstransfer innerhalb Europas ist ein Schlüsselfaktor für unsere gemeinsame positive Zukunftsentwicklung“, betonte Kaiser. Und weiter: „So wollen wir auch hier, im Herzen Europas, aus der Kooperation Ergebnisse zum Wohle unserer Bevölkerung erzielen.“ Die Unterzeichnung des Letters of Intent sei ein wichtiger symbolischer Augenblick. Man setze hier gemeinsam ein vitales Zeichen und wolle die grenzüberschreitende Kooperation von Forschungs- und Hochschuleinrichtungen sowie Unternehmen weiter intensivieren. Der Grundstein für den Letter of Intent sei bereits in einer Sitzung des Gemeinsamen Komitees Kärnten-Slowenien Ende September 2021 in Klagenfurt mit dem slowenischen Außenminister Anže Logar gelegt worden.

Ministerin Kustec sprach von einer exzellenten, forschungsnahen, grenzüberschreitenden und freundschaftlichen Initiative. Sie dankte auch dem slowenischen Generalkonsul Anton Novak und Klagenfurts Vizebürgermeister Alois Dolinar für die Unterstützung. Besonderes Augenmerk wolle man bei der Kooperation u.a. auf Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) oder die Digitalisierung legen, sie solle aber laufend um neue Zukunftsthemen erweitert werden. Kustec hob die bereits bestehende enge Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Österreich bzw. Kärnten hervor, insbesondere im Rahmen von europäischen Programmen wie ERA-NET oder der EU-Alpenraumstrategie EUSALP. „Wir wollen ein Musterbeispiel für gutnachbarschaftliche Kooperation in der EU und global aufstellen“, so die Ministerin.

Technologiereferentin Schaunig sagte, dass der Letter of Intent auch aus der bilateralen Begegnung bei der Kunstinitiative „Brücken bauen – gradimo mostove“ im Vorjahr heraus entstanden sei. „Kärnten und Slowenien haben ganz viele Synergiepotentiale und die Einrichtungen in beiden Ländern ergänzen sich perfekt – insbesondere zu Themen der Zukunft wie Künstliche Intelligenz oder Robotik“, so Schaunig, und weiter: „Diese Themen werden eine große Rolle bei der künftigen Gestaltung unseres Wirtschafts- und Lebensraums spielen.“ Durch den Letter of Intent gehe man auch in der angewandten Forschung und bei der Kooperation mit Unternehmen neue Schritte.

Peter Volasko, Leiter der Wissenschaftsabteilung im slowenischen Bildungsministerium, sagte, dass man die zwischen Slowenien und Österreich bestehenden Verknüpfungen in der Forschung stärken wolle. Er hob besonders die innovative Entwicklung in der Makroregion Alpen hervor. Slowenien und Kärnten würden u.a. auch im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 zusammenarbeiten. „Die Forschenden wollen Lösungen schaffen, um die Lebensqualität der Menschen beider Seiten zu erhöhen, das verbindet uns“, so Volasko.

Claudia Prüggler, Geschäftsführerin der Lakeside Labs im Klagenfurter Lakeside Park, sagte, dass von der Kooperation Gründerinnen und Gründer, Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Kärnten und Slowenien profitieren sollen. Erleichterungen soll sie auch in Bezug auf gemeinsame EU-Projekte bringen. Zudem wolle man den Forschungsstandort Kärnten sichtbarer machen.

Špela Stres stellte das Jožef Stefan Institut als dessen wissenschaftliche Leiterin vor. Es sei die größte Forschungseinrichtung Sloweniens und befasse sich mit Künstlicher Intelligenz, Computerwissenschaften, Nanotechnologie, Biotechnologie bis hin zu Umwelt, Physik, Chemie und Biologie. Benannt sei es nach dem Physiker Jožef Stefan, der Kärntner war. Er habe u.a. gemeinsam mit Ludwig Boltzmann das Stefan-Boltzmann-Gesetz aufgestellt. Seit 2017 habe das Jožef Stefan Institut mehr als 100 Projekte gemeinsam mit Österreich durchgeführt. „Wir freuen uns auf die verstärkte Zusammenarbeit mit Kärnten. Gute nachbarschaftliche Beziehungen und Kooperationen sind besonders wichtig“, so Stres.


Rückfragehinweis: Büros LH Kaiser/LHStv.in Schaunig
Redaktion: Markus Böhm
Fotohinweis: LPD Kärnten/Bauer